Spatial Manager 9: Neue Maßstäbe in der Geodatenverarbeitung
In der Welt der Geodatenverarbeitung hat sich viel getan, und mit der Veröffentlichung von Spatial Manager Version 9 (BricsCAD V24 kompatibel!) sind aufregende Neuerungen und Funktionen hinzugekommen. Diese Innovationen heben die Geodatenverarbeitung auf ein neues Level und bieten Benutzern eine noch leistungsfähigere und benutzerfreundliche Lösung. In diesem Blogbeitrag werden wir einen genaueren Blick auf die wichtigsten Neuerungen in Spatial Manager 9 werfen.
Neue Features und Verbesserungen
Die neue Spatial Manager Version V9 beeindruckt mit oft nachgefragten Funktionen. Neuerungen gibt es bei Koordinatensystemen, Hintergrundkarten, Import und Export von Geodaten sowie viele weitere Verbesserungen. Hier sind nur die wichtigsten Highlights gelistet. Alle Neuerungen werden auf unserer FAQ Seite vorgestellt.
Elastische Verformung von Geometrien (Rubber Sheet - Affine)
Eine neue Ergänzung in Spatial Manager 9 ist die Möglichkeit zur elastischen Verformung von Geometrien, auch als "Rubber Sheet" bezeichnet. Aufgerufen wird die Funktion mit dem Befehl SPMRUBBERSHEET oder über das Icon "Befehl Affine".
Diese Funktion basiert auf der Verwendung von 2 oder mehr Kontrollpunkten und ermöglicht es den Benutzern, Geometrien auf flexible Weise zu verformen. Legen Sie "Basis-" und "Referenzpunkte" fest, die die zu bearbeitende Deformation definieren. Je mehr Punkte Sie eingeben, desto genauer werden die Ergebnisse sein. Beachten Sie, dass die Reihenfolge und Verteilung der Punkte das Ergebnis beeinflusst.
Die Funktion RUBBERSHEET ist besonders nützlich, wenn Sie geometrische Anpassungen an Karten oder Zeichnungen vornehmen müssen, um sie genauer an die Realität anzupassen.
Hintergrundkarten
Im Bereich der Hintergrundkarten hat sich auch etwas getan.
Nun ist es möglich mehrere Hintergrundkarten, entweder aus der Voreinstellung oder benutzerdefiniert, gleichzeitig in der Zeichnung anzeigen zu lassen. Fügen Sie transparente und nicht transparente Karten sowie Karten mit transparenten Bereichen hinzu. In der Palette über den Explorer-Reiter kann die Reihenfolge der verschiedenen Hintergrundkarten organisiert sowie das ein- und ausblenden gesteuert werden.
Im Falle der voreingestellten Karten gibt es Verbesserungen:
- Neue Voreinstellungsgruppe 'Stadia Maps' (einige frühere 'OpenStreetMap'-Karten und einige neue)
- Neue Karten in der 'OpenStreetMap' Gruppe
- Aufhebung der Größenbeschränkung des Hintergrundkartenfensters (Anzeige von mehr Gruppen und/oder Karten)
- WMTS Hintergrundkarten-Erkennung wurde verbessert
Rasterbilder und Georeferenz
Es fällt in der Werkzeugkarte ein weiteres neues Icon auf, nämlich das Rasterbild.
Es gibt nun den speziellen Befehl SPMIMPORTPHOTO für den Schnell-Import von Rasterbildern oder Fotos, der auch über das Icon "Foto Importieren" ausgeführt werden kann.
- Ebenfalls neu ist der Import von GeoTIFF's.
- Nun ist auch der Foto-Import mit Exif GPS möglich. Die Abkürzung steht für “Exchangeable Image File Format” und dient der Speicherung von Metadaten in digitalen Bildern. Immer mehr Geräte, vor allem Smartphones, speichern auf diese Weise die GPS Position des Standortes (hier z.B. ein Foto von der U-Bahnfahrt zur Intergeo 2023 in Berlin). Beim Import von Rasterbildern verwendet Spatial Manager V9 diese EXIF Daten. Die darin enthaltene GPS Position ist der Einfügepunkt. Selbstverständlich erfolgt beim Einfügen der Rasterbilder die Transformation in das Koordinatensystem der DWG. Das geht für einzelne Bilder und im Batch Import
- Mit der neuen Funktion erfolgt der Export des Rasterbildes (SPMEXPORTIMAGE) inkl. World-File. Selbstverständlich ist im gleichen Schritt auch eine Koordinatentransformation machbar.
Neu ist auch, dass World-Files wie Georeferenz- und Koordinatensystemdateien (TFW, PGW, JGW, PRJ) auch erzeugt werden (SPMWORLDFILE). Das wird jeden freuen, der schon mal gescannte Pläne in seine DWG eingebunden hat. Mühselig müssen Einfügepunkt, Skalierung und Drehung angepasst werden.
Dies ist besonders nützlich, wenn Sie Daten für den Einsatz in anderen GIS-Anwendungen vorbereiten.
Neue Auswahl- und Zoomfunktionen
Neben der Umkehr der Objektauswahl bietet Spatial Manager 9 nun auch neue Funktionen zum Zoomen auf Objekte, die die Navigation erleichtern. Möglich ist nun:
- SPMZOOMTOLAYER: Fenster öffnet sich, in dem Layer, auf dem gezoomt werden soll, gewählt werden kann.
-
SPMZOOMTOSELECTION: Zoomt auf die ausgewählte Geometrie
- SPMZOOMTOSELECTIONLAYER: Zoomt auf den/die Layer aller ausgewählten Objekte
- SPMZOOMTOIMPORT: Zoomt auf die Objekte, die aus dem letzten Importvorgang stammen.
Mehrfachbeschriftung
Es ist nun möglich Objekte (z.B. Punkt) mit mehreren Texten (MText), einschließlich mehrerer Datenzeilen zu beschriften.
Folgende Parameter können eingestellt werden
- Einbeziehen von Objektdatenfeldern, CAD-Eigenschaften, geometrischen Werten, etc.
- Hinzufügen, Entfernen oder Sortieren beliebiger Felder oder Eigenschaften
- Definieren Sie ein globales Format für die Beschriftung und/oder bestimmte Werte (Farbe, Größe, etc.) für jede Zeile
Ebenso können jetzt mehrfache Beschriftungen aus den Datentabellen (EED) bezogen werden. Sollte man bisher Beschriftungen aus Datentabellen erzeugen, ging das mit den Daten von jeweils nur einer Spalte. Hat man z.B. eine Tabelle mit Flurstücksnummer (Zähler und Nenner in getrennten Spalten), Lagebezeichnung usw. musste man für jede dieser Spalten den Beschriftungs-Assistenten ausführen.
Mit Spatial Manager V9 tun Sie das jetzt in einem Schritt. Sie wählen die Felder, legen deren Reihenfolge fest und können jedem Feld die Schriftart, Farbe und Größe zuweisen. Die globalen Optionen (Stil, Ausrichtung, Höhe) gelten gleichermaßen für jedes Attribut.
Spatial Manager schreibt jetzt MTexte gemäß der gewählten Optionen in die DWG.
Import 3D Shape (SHP) Dateien in DWG
Auch bei den Import- und Exportfunktionen gibt es bemerkenswerte Neuerungen. An dieser Stelle sei der Import von 3D Shape Dateien hervorgehoben. Das kommt vor, wenn 3D Objekte z.B. von geologischen Körpern, Flugverbotszonen oder Gebäudemodellen in Shape Dateien gespeichert werden. Insbesondere letztere werden immer häufiger zum Download angeboten.
Sobald Spatial Manager 3D Elemente in einem SHP File erkennt, wird die 3D Polylinie als Import-Typ gewählt. Natürlich hat der Anwender die Möglichkeit eine andere Option zu wählen. Das nachfolgende Bild zeigt den Ausschnitt eines LOD2 Modells der Stadt Dresden. Importiert aus einer 3D Shape Datei.
Beim Batch Import mehrerer Shape Dateien wählt Spatial Manager automatisch die 3D Polylinie als Import Objekttyp.
Koordinatensysteme
- Definieren und bearbeiten Sie benutzerdefinierte Koordinatensysteme
- Die neuen benutzerdefinierten CRS werden der Liste von Tausenden voreingestellten CRS hinzugefügt
- EPSG-Tabellen (CRS und andere Objekte) wurden auf Version 10.096 (2023-09-30) aktualisiert
- Die Integration der Koordinatentransformation "Geographic Offsets" (EPSG: 9619) für noch präzisere Datenverarbeitung.
- Automatische Umwandlung von Koordinatensystemen beim Importieren von Elementen in leeren Zeichnungen für verschiedene Formate.
Import / Export
Ein paar Import- und Exportfunktionen wurden bereits vorgestellt, hier sind noch weitere Möglichkeiten:
- Es ist nun möglich, den Objekttyp in den Exportprozessen zu exportieren
- Parameter des letzten Importvorgangs können nun wiederverwendet werden
Exportieren nach Google Earth
- Die Stecknadel des Standortes für exportierte Texte wird nun nicht mehr angezeigt, sondern nur noch die Labels
- Es ist nun möglich, die ursprüngliche Textfarbe für die exportierten Labels beizubehalten
- Die Namen der Objektfelder werden bei der Anzeige der Daten in Google Earth fett dargestellt
Datenanbieter
- Neuer Datenanbieter für Cloud Optimized GeoTIFF / COG TIFF Quellen
- Unterstützung von Shapefile MultiPatch Dateien
- Neuer erweiterter Datenanbieter für GeoJSON-Dateien
- GeoJSON und ASCII Dateien Encoding kann beim Importieren ausgewählt werden
- Objekttyp wird als Datenfeld beim Importieren von GML-Dateien hinzugefügt
- Unterstützung für OpenStreetMap OsmChange Dateien (.OSC)
- Schreibmöglichkeit (Export, etc.) für den LiDAR Data Provider (.LAS, .LAZ)
Spatial Manager 9 setzt neue Maßstäbe in der Geodatenverarbeitung und bietet eine breite Palette von Funktionen und Verbesserungen, um die Arbeit mit Geodaten einfacher und effizienter zu gestalten. Diese Neuerungen sind ein Gewinn für professionelle GIS-Anwender und jeden, der mit räumlichen Daten arbeitet. Probieren Sie Spatial Manager 9 aus und erleben Sie die Zukunft der Geodatenverarbeitung.
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