Hintergrundkarten
Einer der wesentlichen Vorzüge von Spatial Manager™ for ZWCAD / BricsCASD / AutoCAD ist die Möglichkeit, Hintergrundkarten einzubinden. Wenn beispielsweise ein Luftbild gebraucht wird. Wie das geht, zeigen wir Ihnen im vorliegenden Tutorial.
Sie erfahren in diesem Beitrag:
- Allgemeines zu Hintergrundkarten (Voreinstellung, Aktivierung, Deaktivierung)
- Konfiguration Hintergrundkarte - a) am Beispiel WMS - b) Subdomain Server/Google Maps
- Hintergrundkarten zuschneiden (Ausschnitte generieren)
1. Hintergrundkarten – Allgemein
a) Einstellung Koordinatensystem
Damit Ihr CAD-System also weiß welcher Kartenausschnitt in der DWG anzuzeigen ist, muss zunächst das Koordinatensystem eingestellt werden. Sonst bekommen Sie bekommen Sie folgende Meldung:
Auf das Symbol Koordinatensystem klicken oder mit den Befehl SPMSETCRS eingeben.
Das Auswahlfenster Koordinatensystemdialog wird geöffnet.
b) Koordinatensystem bestimmen
- Im oberen Tabellen-Feld befinden sich die zuletzt verwendeten Systeme.
- In der Mitte ist ein Textfeld. Darin können Sie einen Suchbegriff (Code, Land, Stadt, …) eintragen. (im Bsp. Code: 31468)
- Im unteren Tabellen ist die vollständige Liste aller verfügbaren Systeme.
c) Hintergrundkarte aktivieren
Auf das Symbol Aktivieren klicken oder den Befehl SPMBGMAPSHOW eingeben.
- Das Fenster Hintergrundkarte öffnet sich: Ganz oben finden sich die Tabs mit den einzelnen Karten-Quellen (OpenStreetMap, Bing Maps, usw.). Nicht alle sind in allen Regionen verfügbar. Für manche braucht man auch einen speziellen Code.
Einstellungen:
- Auf die Karte zoomen: Zoomt direkt auf gesamten Bereich der CAD-Objekte auf Karte (wie bei Befehl ZOOM > Grenzen)
- Karte ganz oben: Geladene Karte liegt in der Anzeigereihenfolge ganz oben (verdeckt alle Zeichnungselemente)
- Hintergrundkarten konfigurieren (z.B. hier Merv) wird benötigt, wenn:
- WMS-Karten eingebunden,
- Freischaltcodes gespeichert oder
- Andere Karten-Quellen konfiguriert werden. Dabei kann man auch eigene Tabs generieren.
- Wenn die Einstellungen getroffen sind, dann Karte auswählen (hier Standard) > OK:
d) Hintergrundkarte deaktivieren
Um die Karte nicht mehr in der Anzeige zu haben auf Deaktivieren klicken oder den Befehl SPMBGMAPHIDE eingeben
e) Hintergrundkarte aktualisieren
Normalerweise aktualisiert sich die Hintergrundkarte bei Zoom- und Pan-Aufrufen. Sollte das mal nicht der Fall sein, kann eine Aktualisierung Abhilfe schaffen, die mit Klick auf das Symbol oder dem Befehl SPMBGMAPREFRESH gestartet werden kann.
f) Hintergrundkarte erfassen (lokal speichern)
Hintergrundkarte dauerhaft speichern. Damit wird sie zum festen Bestandteil der DWG. Ebenso kann man auch mehrere Hintergrundkarten speichern. Klick auf das Symbol oder Befehl SPMBGMAPIMAGE.
Aktuelle Ansicht: Erfasst das ganze Ansichtsfenster
Benutzerdefinierter Bereich: Fenster um den gewünschten Bereich ziehen
Raster-bild: Die Speicherung von Hintergrundkarten erfolgt in Form einer Bildreferenz. Genauso, wie jedes andere Bitmap, das mit BricsCAD/ZWCAD/AutoCAD in die Zeichnung eingefügt wird. In der DWG erscheint es auf dem aktuellen Layer. Als Speicherort wird von Spatial Manager dasselbe Verzeichnis gewählt in dem auch die DWG abgelegt ist.
Beispiel: Zur Übung legen Sie jetzt zwei neue Layer an
- HG-OSM … für die den OSM-Kartenausschnitt
- HG-BING … für ein Luftbild aus Bing
> Dann Erfassen > Bereich auswählen
- Mit dem Befehl PAN kann die Hintergrundkarte verschoben werden
(mit ESC wird der Befehl wieder aufgehoben)
- Da die alte Hintergrundkarte verschwunden ist, kann eine neue mit dem Befehl SPMBGMAPSHOW geladen werden. Davor einen neuen Layer (hier HG-BING) wählen.
Speicherort des Rasterbildes
- im Zeichnungsexplorer (in Multifunktionsleiste oder mit dem Befehl EXPLAYER) ist das Rasterbild zu finden, das hier auch entladen werden kann
Transparenz
- Einstellen der Transparenz im Eigenschaften-Panel (100% = unsichtbar)
Reihenfolge (bei mehreren Rasterbildern)
- hat man mehrere Rasterbilder, so können diese in eine Reihenfolge gebracht werden
(über die Multifunktionsleiste oder mit dem Befehl ZEICHREIHENF)
2a. Hintergrundkarten konfigurieren - Beispiel WMS
(Fortsetzung zu 1c)
Hintergrundkarten konfigurieren (z.B. hier Mervi) wird benötigt, wenn:
- WMS-Karten eingebunden,
- Freischaltcodes gespeichert oder
- andere Karten-Quellen konfiguriert werden. Dabei kann man auch eigene Tabs generieren.
WMS-Karten einbinden:
Neben den sicher allseits bekannten Kartendiensten von OSM, Bing und Google gibt es eine große Zahl von Anbietern spezieller Online-Karten, allen voran WMS-Dienste.
Diese WebMapService-Dienste erlauben es, Karten aus dem Web abzurufen, die von entsprechenden (GIS-)Servern bereitgestellt werden.
Einfach ausgedrückt schickt man dem Server die Koordinaten der linken unteren und rechten oberen Ecke (Bounding Box) sowie die interessierenden Layer und einige weitere Informationen und erhält als Antwort eine entsprechende Karte als Pixelbild im JPEG-, PNG- oder ähnlichen Formaten, die dann als Rasterbild in der DWG dargestellt werden.
Die Daten selbst liegen an verschiedenen Stellen und in unterschiedlichsten Formaten vor. Der WMS-SERVER bereitet die Daten so auf, dass sie letztlich als Bitmaps abgegeben werden.
Spatial Manager erlaubt einen einfachen und vor allem dynamischen Zugriff auf WMS-Daten. Dazu müssen nur die erforderlichen Parameter eingegeben werden. Einige WMS Server Adressen finden sich hier: https://faq.cad-deutschland.de/hc/de/articles/9519708901789-WMS-Server-Adressen
Vorgehen:
Zunächst den Dialog für die Hintergrundkarte aufrufen.
Da Sie eine neue Datenquelle anlegen wollen, wird hier keine der vorhandenen Karten gewählt, sondern der Button „Hintergrundkarten konfigurieren“ betätigt.
(Alternativ über OPTIONEN oder den Befehl SPMOPTIONS> Hintergrundkarten konfigurieren)
Es öffnet sich ein neuer Dialog. In dieser Liste tauchen alle vom Benutzer schon definierten Karten auf.
Die Bezeichnung in eckigen Klammern [ ] entspricht der Beschriftung der Gruppe in der Kartenauswahl. Dahinter wird der Name der Kartendefinition genannt. Drücken Sie nun den Button „Neu“.
Es erscheint das eigentliche Konfigurationsfenster (Benutzerkarte definieren).
Hier geben Sie der Karte einen Namen: wms_FST.
Dann legen Sie fest, ob die Karte in einer schon vorhandenen Gruppe angelegt wird, oder in einer neuen. Für den letztgenannten Fall können Sie eine Bezeichnung in dem Feld „Gruppe“ eintragen:
Spatial Manager ergänzt dann die vorhandenen Reiter um diese neue Gruppe.
Nun können Sie den Link zum WMS-Dienst eingeben. Für das Beispiel verwenden wir einen Server aus Sachsen, welcher die Flurstücke abbildet: https://geodienste.sachsen.de/wms_geosn_flurstuecke/guest
(Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war dieser Dienst frei zugänglich. Es gilt aber bei allen online Quellen die Nutzungsrechte zu beachten!)
Noch einmal zusammenfassend zum Vorgehen:
- Eingabe der URL: https://geodienste.sachsen.de/wms_geosn_flurstuecke/guest
- Button Hole Liste der Layer, um alle verfügbaren Kartenebenen anzuzeigen
- Markieren Sie die gewünschten Layer (erst dann kann die Karten Vorschau angezeigt werden)
- unter Umständen Koordinatensystem eingeben (wie bereits zu Beginn angegeben)
- Die übrigen Optionen (Bildformat, Download-Methode) können Sie auf den Standardwerten eingestellt lassen
- Speichern
- Schließen
In der Kartenauswahl erscheint nun eine neue Gruppe mit der von Ihnen vorgenommenen Kartendefinition.
Neuer Gruppenname:
- Tutorial WMS
Kartendefinition mit Voransicht:
- wms FST
Hintergrundkarte wählen:
- OK
Abschließend speichern Sie die Einstellungen und schließen das Fenster zur Konfiguration der Karten.
Wie Sie sehen, findet sich in der Kartenauswahl nun eine neue Gruppe mit der von Ihnen vorgenommenen Kartendefinition. Wenn diese gewählt wird, lädt der Spatial Manager die Flurstücksgrenzen und deren Nummern in den Hintergrund. Auch diese können Sie wieder als separate Bitmaps speichern.
2b. Hintergrundkarten konfigurieren - Beispiel Subdomain Server: Google Maps
Einige Kartenserver bieten Subdomain- bzw. Multidomain-Strukturen. Unter anderem auch Google Maps. Damit soll der Datentransfer optimiert werden. Der Lastausgleich verbessert die Verteilung der Last auf mehrere Server. Damit wird die Nutzung von Ressourcen optimiert und die Leistung vergrößert. Das führt auch zur Reduzierung der Reaktionszeit.
(Ab V.4.2.1 ermöglicht Spatial Manager für BricsCAD die Konfiguration des Zugriffs auf Multi-Domain- oder Subdomain-Mapserver).
1. Optionen > Hintergrundkarten konfigurieren > Neu
2. Name und Gruppe benennen (individuell oder aus Liste)
Nun wählen Sie "XYZ / TMS" und können dann folgende URL eingeben:
http://mt.google.com/vt/lyrs=m&x={x}&y={y}&z={z}
Wichtig ist darin der Parameter für lyrs. Dieser kann mit folgenden Werten versehen werden:
h = Nur Straßen und Beschriftungen
m = Klassische Google Maps Ansicht
p = Terrain mit Straßen
r = Alternative Straßenansicht
s = Nur Sattelitenansicht
t = Nur Terrain
y = Hybrid
--> Speichern
2a. Mit dem lyrs=h Parameter lässt sich Google Maps als transparente Hintergrundkarte einbinden:
- URL: https://mt1.google.com/vt/lyrs=h&x={x}&y={y}&z={level}
2b. Mittels hl wird die Sprache der Google Maps Karte eingestellt (hl=de für Deutsch, hl=ru für Russisch, hl=en für Englisch usw.)
- URL: http://mt.google.com/vt/lyrs=y&x={x}&y={y}&z={level}&hl=ru
2c. Maps verfügt über verschiedene Server. Google macht das, um die Serverbelastungen auszugleichen. Hier einige Serveradressen, welche sich direkt ansprechen lassen:
http://mt.google.com/...
http://mt0.google.com/...
http://mt1.google.com/...
http://mt2.google.com/...
http://mt3.google.com/...
Darin sind mt, mt1, ... sogenannten Subdomains der Domaine google.com. Schreiben Sie den Anfang der Subdomain Namen zwischen geschweiften Klammern { } . Getrennt werden die Bezeichnungen mit Komma.
(Ab Version 4.2.1 können Sie den Multidomain-Zugriff (mt0,mt1,mt2) über eine zusammengesetzte URL konfigurieren).
https://{mt,mt0,mt1,mt2,mt3}.google.com/vt/lyrs=m&x={x}&y={y}&z={level}
Diese URL fügt Google Maps in klassischer Ansicht als Hintergrundkarte ein. Google Maps sorgt also selbst für den optimalen Zugriff auf die Hintergrundkarte. Und Verringerung der Download-Zeit in BricsCAD.
3. Nun kann die neu erstellte Hintergrundkarte in der DWG aktiviert werden.
Als Kartenname in Tutorial GMAPS wurde "Google Maps Luft…" gewählt und genau der wird auch angezeigt.
3. Hintergrundkarten zuschneiden
1. Zuerst zwei Layer anlegen: hier Bild und Umring > Umring aktuell setzen
2. Koordinatensystem wählen (SPMSETCRS): hier UTM 33N
3. Werkzeuge > Standort Suchen (SPMSEARCHLOCATION)
> hier: Stadt Wehlen
4. Layer wechseln auf Bild
5. Hintergrundkarte aktivieren > Befehl SPMBGMAPSHOW
6. Rasterbild herunterladen > Erfassen
Einstellungen/Vorgehen in diesem Beispiel:
- Häkchen entfernen bei "World File"
- Kartendetailstufe: Sehr Fein (empfohlen)
- Ok
7. Rasterbild erstellt und dynamische Karte deaktiviert
8. Befehl BILDZUSCHNEIDEN > Rasterbild auswählen > Neue umgrenzung > Alte Umgrenzung(en) löschen > Ja > polylinie Wählen > Polylinie anklicken > Enter
9. Danach kann eine Hintergrundkarte erneut geladen werden
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